Déjà-vu Durante | Quality Magazine
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Déjà-vu Durante

Für die Durante-Geschwister sagt ein Duft mehr als tausend Worte, ist ein Geruch beschreibender als jedes Bild. Aus einer Familientradition entstanden, ist die Philosophie ihrer Parfummarke „Pro Fvmvm Roma“ eine gefühlsbetonte: Die Düfte des Hauses lassen sich inspirieren durch Erlebnisse und Gefühle der Familie. Ein kleines Gespräch über olfaktorische Zeitreisen und die Schönheit des Duftes.

„Wir glauben, dass der olfaktorische Reiz wie eine Art Déjà-vu funktioniert, das im Grunde emotionaler und ganzheitlicher ist, als die Erinnerung durch das Betrachten eines Bildes.“

War das Riechen schon immer der Sinn, der bei Ihnen am besten ausgeprägt war?

„Ja, wir waren sozusagen schon immer „Riech-Kinder“. Wir haben damals viel Zeit in der Parfümerie unserer Großeltern verbracht und dort Gerüche, Essenzen und Parfums entdeckt, haben versucht sie zu verstehen und die Emotionen, die sie ausdrücken sollen, zu begreifen.“

Das heißt, Ihre ersten Erinnerungen an die Welt des Duftes sind eng an Ihre Familie und Kindheit gebunden?

„Eine unserer ersten Erinnerungen ist das Parfum unserer Kindheit: der Duft von Süßigkeiten und Spielzeug, besonders Mandelpaste, mit der wir oft gebacken haben. Wir lieben diese Erinnerung an unsere Kindheit so sehr, dass der erste Duft, den wir kreiert haben, an diese wundervolle Zeit erinnert: „Confetto“. Ein umhüllender, knackig süßer Duft, der die Leichtherzigkeit unserer Kindheit zurückholt.“

Viele fühlen sich eher durch Fotos an ihre Kindheit erinnert. Was hat Ihrer Meinung nach das Riechen dem Sehen voraus?

„Der olfaktorische Sinn wird als unser ältester Sinn angesehen. Düfte, die wir erriechen, können auch unsere optische Wahrnehmung beeinflussen. Wir glauben, dass der olfaktorische Reiz wie eine Art Déjà-vu funktioniert, das im Grunde emotionaler und ganzheitlicher ist, als die Erinnerung durch das Betrachten eines Bildes.“

Wenn Sie einen Ihrer Düfte kreieren, haben Sie also eher eine Erinnerung im Kopf als das letztendliche Ergebnis beziehungsweise die Idee, wie das Parfum riechen soll?

„Ja, wir haben eine ganz andere, eigenständige Herangehensweise, die immer mit einer Emotion, einer Erfahrung oder Geschichte unserer Vergangenheit beginnt, die wir wieder aufleben lassen wollen. Wenn wir uns für eine dieser Erinnerungen entschieden haben, übersetzen wir sie in einen Duft und mischen die Essenzen bei, die wir mit der Geschichte verbinden. Zum Beispiel haben wir uns eine Urlaubsreise aus Kindertagen nach Sardinien vorgestellt, vor allem die Bootsfahrt, um die Insel zu erreichen. Wir haben uns an die vielen Erwartungen erinnert, den Spaß, die Sonne, die am Himmel scheint, das Platschen des Wassers, die Meeresbrise, die unsere Gesichter streichelt, und natürlich die Parfums der Insel. Mit diesen olfaktorischen Erinnerungen im Kopf haben wir Extrakte wie Myrte, Meeresalgen und Zedernholz zusammengemischt und „Acqua Di Sale“ erschaffen den Duft dieses ganz speziellen Moments.“

Wie Ihre Herangehensweise auch, ist ein Parfum ja generell eine sehr subjektive, persönliche Sache. Wie lässt sich das mit Massendüften vereinbaren?

„Wir denken, wer Massenparfums benutzt, ist kein wahrer Duft-Liebhaber und wird nie verstehen, dass Parfums mehr sind als eine Marke. Es ist wie eine Reise ins Innerste und man muss dazu bereit sein, diesen Schritt zu gehen. Unsere Philosophie ist es, Emotionen und Erinnerungen durchzugehen und daraus einen Duft zu kreieren, der dann aber zu verschiedenen Charakteren passen kann. Deswegen haben wir uns 1996 radikal dazu entschlossen, nicht in den globalen Parfum-Markt einzusteigen.“

Ist auch Ihre Vision für die kommenden Jahre des Duftes eine so gefühlsbetonte? Wie riecht die Zukunft?

„Für uns sollte auch der Duft der Zukunft immer an Erinnerungen und Emotionen gebunden sein. Zukünftige Parfums sollten erstaunliche Mischungen purer ätherischer Öle sein. Wir wünschen uns, dass immer mehr Frauen und Männer zu wahren Duft-Liebhabern werden und die vielen Parfummarken entdecken, die ihre Düfte aus Passion kreieren, unabhängig von Massenherstellung.