Wie viel Wasser? | Quality Magazine
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Wie viel Wasser?

Thierry Wasser, die Nase von Guerlain, ist kein Mann, der sich auf den reinen Duft reduzieren lässt. Dass er viele der exklusivsten Düfte weltweit kreierte, scheint für Ihn nicht Dreh und Angelpunkt seines Tuns, sondern Voraussetzung für die Erschaffung seines eigenen Mikrokosmos.

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Herr Wasser, Sie sind gebürtiger Schweizer und Halbitaliener. Wann haben Sie die Schweiz verlassen?
Das muss 1987 gewesen sein.

Das ist aber eine ganze Weile her!
Ich bin auch nicht mehr der Jüngste. Jetzt bin ich 52 und habe mich nie besser gefühlt. Dieses Alter ist eine großartige Zeit. Ich erinnere mich noch als ich 30 Jahre alt war und zu meinem Stiefvater sagte: „Weißt du, die Leute denken
immer die Zeit um die 20 ist die beste Zeit des Lebens. Aber ich habe jetzt mit 30 Jahren eine viel schönere Zeit.“ Und wissen Sie was mein Stiefvater mit 60 dazu sagte? „Warte noch. Das Beste liegt noch vor dir.“

Kellnerin: Entschuldigen Sie bitte die Störung. Möchten Sie etwas zu trinken? Wasser?
Ah, I’m not very Wasser, I’m more champagne.

Das ist eine witzige Aussage: I am not very Wasser.
Eigentlich bin ich ja mehr Guerlain aber nunja… . Also, ich habe die Schweiz verlassen, nachdem ich 1982 in Genf Parfümeur gelernt habe.

Hatten Sie schon immer eine Leidenschaft für Parfüms? Wann wurde Ihnen bewusst, dass Sie diesen Beruf wählen wollten?
Mit 16 habe ich eine Ausbildung in einer Drogerie gemacht. Das war eine sehr traditionelle Drogerie. Wir haben sogar selbst Hustensaft hergestellt. Bereits mit 20 war ich fertig und habe mich gefragt: „Und jetzt?“ Mit 17 traf ich in Straßburg einen wunderbaren Kräuterarzt mit eigenem Geschäft. Das hatte riesige Schaufenster, hölzerne Fensterrahmen und Kunstwerke. Ich habe immer davon geträumt, eines Tages so ein Geschäft zu besitzen.

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Was haben Ihre Eltern gemacht?
Meine Mutter war Sekretärin. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, die aus Italien in die Schweiz immigrierte. Vielleicht mag ich es deswegen so sehr, meine Fabriken zu besuchen und meine eigenen Destillationen herzustellen. Natürlich bin ich kein Ingenieur, aber ich weiß wie viele Dinge funktionieren und ich habe keine Angst mich dreckig zu machen.

Ihre Familie lebt noch in Genf?
Sie lebt dort, seit sie in den 60er Jahren ausgewandert ist. Ich habe bis zu meinem 10. Lebensjahr bei meinen Großeltern in Genf gelebt. Ich habe später ein wenig abseits auf dem Land gelebt. Hier habe ich Natur und Pflanzen entdeckt. Ich erinnere mich an die 70er und 80er Jahre, als solche Dinge wie Kneipp in Mode kamen. Alle Bücher und Zeitungsartikel, die ich damals über Pflanzen und Kräuter finden konnte, habe ich regelrecht verschlungen und diese bis ins kleinste Detail gezeichnet. Ich war fasziniert und absolut verrückt danach.

Wie entzieht man sich dem Überfluss an Sinneseindrücken?
Du kannst nirgends hingehen ohne Geräusche – normalerweise sind es sehr simple Geräusche. Jeder Ort hat seine eigenen. Dabei rede ich nicht zwingend von Musik, aber daran lässt es sich vielleicht gut erklären. Ich liebe klassische Musik sehr. Wenn ich Auto fahre, höre ich oft klassische Musik, aber das ist mehr ein hören, nicht ein zuhören. Zuhause versuche ich mir die Zeit zu nehmen, mindestens drei Mal in der Woche wirklich zuzuhören. Aktuell höre ich permanent die 3. Symphonie von Bruckner, die ich vor über 25 Jahren zum ersten Mal für mich entdeckte. Bruckner ist ein ganz besonderer Musiker für mich, nicht als Hintergrundmusik geeignet.

Musik, Design und Farben, all das sind kreative Prozesse. Was passiert, wenn man ein Parfüm kreiert?
Wenn ich ein Projekt starte, habe ich etwas zu sagen. Meine Wörter sind Gerüche und ich packe die Gerüche zusammen, ähnlich wie Wörter zu Sätzen zusammengefügt werden. Jede Art von Kunst ist in diesem Punkt gleich, jede Kunst erzählt eine Geschichte. Es ist eine Form der Kommunikation.

Was inspiriert Sie, wenn Sie ein Parfüm erschaffen?
Viele Menschen sind inspiriert von einem bestimmten Typ Frau oder Mann in ihren Köpfen. Jean-Paul Guerlain kreierte eindeutig für Frauen, die er verführen wollte. Seine Düfte sind spezielle Frauendüfte mit dem Zweck der Verführung.
Meine Motivation ist eine ganz andere: Ein zufälliges Treffen kann eine bestimmte Fantasie auslösen, aus der die Idee zu einem Duft entstehen kann. Außerdem verbringe ich viel Zeit in Indien, Bulgarien, Tunesien und Süditalien und mit meinen Fabrikarbeitern und Destillateuren. Diese Menschen und Erlebnisse sind wirklich inspirierend. Ich liebe es nach Indien zu fahren, das mache ich jedes Jahr. Der Süden von Indien ist für mich wie der Garten Eden mit all den Gerüchen von Yasmin, Mimosen und Vanille. Geräusche, Farben und Gerüche bringen Visionen, die meine Fantasie anregen. Ein Parfüm entsteht
immer zuerst im Kopf. Dann folgt ein langer Prozess.

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Ist es immer ein „Wasser Parfüm“ oder mehr „Guerlain“? Wenn Sie für Guerlain oder Jil Sander arbeiten, gibt es da große Unterschiede?
Ich habe bereits für viele verschiedene Marken gearbeitet. Für Lancôme, Jil Sander, auch Kylie Minogue und andere. Jedes Parfüm, das ich kreiert habe, bevor ich vor sechs Jahren bei Guerlain angefangen habe, hat seine ganz eigene Geschichte. Wenn man für Kylie Minogue, Armani oder Calvin Klein arbeitet, steht man natürlich in Konkurrenz. Die Idee ist, sich durchzusetzen. Deswegen ist es wichtig, was der Kunde mag, sich selbst muss man zurücknehmen.

Am Ende ist es Business, nicht wahr?
Natürlich, es gilt ein Parfüm zu entwickeln, das exquisit ist. Ein Parfüm, das gleichzeitig auch um Längen besser ist, als die Ideen deiner Konkurrenz. Man muss Dior und andere Marken davon überzeugen, dass man genau der Richtige ist, die Ideen der Marke umzusetzen. Die Idee ist immer noch ein „Wasser Parfüm“, aber es ist ein „Wasser Parfüm“ aus einer fremden Idee.

Sie haben erwähnt, dass das Rezept für das Parfüm im Kopf entsteht. Aber wie funktioniert das, wenn es die Idee von jemand ganz anderem ist?
Es ist sehr schwierig, zumindest für mich. Ich versuche das einmal am Beispiel von dem Parfüm für Kylie Minogue zu erklären. Bevor ich das Parfüm für Kylie Minogue kreiert habe, war ich natürlich im Wettbewerb mit anderen Parfümeuren. Du musst eine „Kylie Idee“ im Kopf haben, um herauszustechen. Wenn sie deine Idee nicht mag, bist du raus. Das ist hart, aber so ist das. Wirklich schwierig wird es am Ende des Prozesses. In so einem Projekt sind viele Menschen involviert, die nicht exakt wissen, was du da tust. Du musst quasi die Rolle eines Übersetzers annehmen. Genau das war meine Rolle der letzten 5 Jahre. Bei Guerlain habe ich das Gefühl, dass meine Verantwortung gewachsen ist. Das Haus Guerlain ist 136 Jahre alt und hat jede Menge zu erzählen. Man muss lernen, das demütig anzunehmen, unter der Führung von Guerlain. In großen Firmen arbeitest du einzig und allein für den Duft, weder Beschaffung noch Materialien, weder Verarbeitung noch Vertrieb fallen in die Verantwortung des Parfümeurs. Sein Job ist es lediglich, Eier zu legen, ein bisschen wie ein „Parfüm
Hühnchen.“ Bei Guerlain hingegen bin ich überall involviert.

Im Vergleich mit anderen Firmen meinen Sie?
Ich bin mit allen externen Schritten vertraut. Wenn ich die Manufakturen besuche, überprüfe ich alle Details. Jedes einzelne Rohmaterial wird von mir gerochen, auf Qualität kontrolliert und analysiert.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit bei Guerlain?
Es ist ein Geschenk, dass ich alles über die Fabriken weiß, bis in das kleinste Detail. Sogar wenn ein Kunde eine Parfümflasche zurückbringt. Die Flasche kommt direkt von dem Laden auf meinen Schreibtisch. Meine Kunden sind neben Manufaktur und den Feldern das Wichtigste für mich. Es ist anders, als würde man nur im Käfig sitzen und die Dufteier legen. Guerlain hat für mich immer einen sehr traditionell klassischen Stil. Wir haben natürlich den Hauptkatalog mit all den Optionen von Charivari bis zu La Petite Robe Noire. Aber wir haben auch die weniger klassischen Parfüms wie La Martière, mit dem man sich viel individueller ausdrücken kann. Ganz gleich, welches Parfüm wir kreieren, die Qualität ist immer die Gleiche.

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Sie sind wirklich sehr charmant. Sehr Paris – gar nicht so sehr Schweiz.
Ich habe die Schweiz schon vor langer Zeit verlassen. Meine Mutter ist inzwischen 82 und lebt immer noch in Montreux. Zwischenzeitlich habe ich auch 10 Jahre in New York gelebt. Ich liebe Großstädte. Natürlich liebe ich auch die Zeit in meinen Feldern und in der Natur, aber mein Herz wird immer für die großen Städte dieser Welt schlagen.

Gehen Sie in Ihren Ferien auch in die Natur?
Wenn ich auf der Suche nach neuen Gerüchen bin. Mein Glück liegt einzig in den Feldern, mit meinen Gummistiefeln und all dem Dreck dort, zu graben und in der Erde zu wühlen. Ich bin besonders an gefährdeten Pflanzen interessiert und Guerlain hat auch ein spezielles Programm für die Erhaltung bedrohter Pflanzen, das nennt sich „Jungle Farming“. Wir sind gerade dabei, Sandelholz zu suchen und wieder aufzubauen. Das ist eine sehr schwierige Sache. Wir haben 30.000 Bäume gepflanzt, von denen immer 30 % sterben. Dann pflanzen wir 10.000 Neue. Darauf sind wir sehr stolz und hoffentlich sehen wir in 15 Jahren ein Resultat. Wir müssen nur geduldig sein.

Im Deutschen sagt man gerne: Ein Mann muss in seinem Leben einen Baum Pflanzen. Sie haben gleich 30.000 gepflanzt.
Ein Mann muss viele Dinge in seinem Leben tun. In Süditalien gibt es einen Kräutermarkt, der ist voll mit Gerüchen und Rohmaterial. Dort traf ich auf die 3. Generation von Yasminfeld Besitzern. Als ich sie besuchte, waren die Felder nicht voller Yasmin, sondern mit Bergamotte bepflanzt. Ich fragte entsetzt, wo der ganze Yasmin sei? Es hieß, dass anstelle der Yasminfelder diese Bäume gepflanzt seien, weil es für Yasmin keine Kunden mehr gäbe. Vor 4 Jahren gab es nur ein letztes wirklich stehendes Yasminfeld in ganz Italien! Das machte mich sehr traurig und Giorgo, er war 2-3 Jahre jünger als ich, erklärte mir, dass sein Vater dieses Feld als Statement behält. Daraufhin habe ich ihm erklärt, das, was auch immer er an Yasmin produzieren würde, ich würde es kaufen. Mehr als alles andere wollte ich, dass wieder Yasmin in Italien produziert wird. Das war mein ökologischer Beitrag für Italien.

Das ist großes Glück in einer Position zu sein, in der man Einfluss nehmen kann.
Das ist eine Besonderheit, die ich nur als Parfümeur bei Guerlain leben kann. Anders als in jedem anderen Haus. Ich hätte keine Yasminfelder in Italien wiederaufbauen können und ich hätte Yasminparfum nicht neu kreieren können. Eine direkte Verbindung zwischen dem, was ich tue, meiner Nachfrage und dem Wachsen der Yasminfelder. Das ist einzigartig in der Welt. Leider weiß das niemand, weil niemand darüber schreibt.

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Nun, wir schreiben darüber. Es ist wichtig die Geschichte hinter der Geschichte zu finden. Etwas, das man den Lesern mitgeben kann über eine Marke und ein Ziel. Ein Gefühl für eine Marke zu entwickeln bedeutet einer Marke Menschlichkeit und Stil zu geben, bis ins Detail.
Das ist wahr. Stil und die kleinen Details sollten immer in allem sein. Der Luxus steckt in den Details. Das sind wir. Und die Details liegen auch im Zwischenmenschlichen. Indien zum Beispiel, ein wunderbares Land mit vielen Möglichkeiten, ist dennoch arm. Genug Platz und die Möglichkeit, zu wachsen, aber das Wasser fehlt. Also mussten wir dem Land Wasser geben. Es braucht Bewässerung, Pumpen in den Flüssen. Aber wer tut das?

Ich weiß es nicht. Sie?
Ja und es ist ein wunderbarer Job. Das Wasser lief durch die Straßen mithilfe von Pumpen, betrieben mit Diesel. Der Wasserzugang auf den Feldern in Indien war noch beschwerlich. Als ich sie besuchte, habe ich auch mit den Farmern
gesprochen und konnte ihr Vertrauen gewinnen. Sie erzählten mir, dass ca. 70 Prozent ihrer Kosten für das Betreiben der Pumpen benötigt wurde. Also habe ich eine Pumpe gebaut, die mit Solarenergie arbeitet. 27 Familien können davon Wasser beziehen. Da ist eine Menge Menschlichkeit in jedem Flakon. Jede Flasche, die aus den Manufakturen kommt, hat eine Seele, Blut, Tränen und Glück. Denn ich weiß, was jeder für diese Flasche Parfüm getan hat. Ich glaube, dass jeder Geruch mit Emotionen verbunden ist. Ob es der Geruch der alten Schule ist oder das Essen der Großmutter.

Gibt es irgendwelche wichtigen Gerüche, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?
Ich habe keine so starken emotionalen Beziehungen zu Gerüchen. Aber da ist ein Geruch, der mich immer und immer
wieder emotional berührt: Wenn jemand eine Aprikosentorte backt. Einfach nur der Teig und die Frucht. Dieser Geruch ist etwas, der mit mir spricht.

Kennen Sie diesen Geruch noch aus der Kindheit? Ich glaube, dass besonders Gerüche meist in unserer Kindheit geprägt werden.
Experimentieren ist wichtig. Jede Marke sollte experimentieren, immer nach vorne sehen. Da fällt mir eine Geschichte ein. Ich habe sie von Jean-Paul, als wir 1959 „Vetiver“ kreiert haben. Er und sein Großvater sind in einem Haus aufgewachsen mit einem Garten und einem Gärtner, der die Rosen für Jacques Guerlain pflegte. Als Kind liebte es Jean-Paul, Zeit im Garten zu
verbringe und dieser Gärtner liebte es, bei seiner Arbeit Zigarre mit braunem Tabak zu rauchen. Dieser Tabakduft ist exakt wie „Vetiver“. Aus dem Tabak wuchs ein Parfum, aus einer Fantasie ein Duft. Jean-Paul und ich können uns diesen Gärtner vorstellen, wie er seine Zigarre immer im Mundwinkel bis zum letzten Zug rauchte und dabei in der frischen Erde grub.

Benutzen Sie auch selbst Guerlain Parfüm?
Ich? Nein, ich trage nicht meine eigenen Parfüms. Außer „Vetiver“ und „Habit Rouge“. Habit Rouge ist aus dem Jahr 1965 und es war mein erstes Parfum. Ich war 13 und in diesem Alter fangen Jungs an, langsam männlich zu werden. Ich allerdings nicht. Ich sah aus wie ein 8-jähriger, es war mir ziemlich peinlich als 13-jähriger im Körper eines Kindes zu stecken. Zu dieser Zeit hatte meine Mutter einen Freund und der trug Habit Rouge. Und ich fand diesen Freund meiner Mutter sehr männlich, also bin ich irgendwann los und habe mir selbst eine kleine Flasche Habit Rouge gekauft. Viele Leute tragen überhaupt kein Parfüm und andere Leute wiederum verlassen das Haus nie ohne.

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Was ist ein Argument überhaupt ein Parfüm zu tragen?
Das ist eine sehr witzige und interessante Frage. Wenn man ein Parfüm trägt, ist es auch immer eine Art und Weise, sich selbst auszudrücken. Wenn man konstant und beständig sein will, zappt man nicht mit seinem Duft umher. Es ist eine Impression in den Köpfen der Leute, die in Erinnerung bleibt. Ich finde, das ist ein sehr liebenswerter Eindruck, den man Menschen vermittelt, wenn man einen konstanten Duft hat. Sicher erinnern Sie sich auch noch an den Geruch des ungeliebten Schullehrers. Immer, wenn Sie ihn riechen, denken Sie: „Ah, ich hasse Ihn.“ Das ist die Macht eines Duftes.

Also ist es eine wichtige Entscheidung, welches Parfüm man für sich wählt, denn man transportiert damit immer eine Idee wer man ist?
Ja, Darling.

Und wie macht man das? Kommt das aus der Erfahrung?
Einen Duft auszusuchen ist nicht einfach. Ein Duft sagt immer etwas über die Person aus. Man kann so etwas Persönliches nicht einfach kaufen. Und dann ist da auch noch die Außenwirkung, die gleichzeitig mitkommuniziert wird. Mit dem Tragen eines Duftes kommuniziert man immer eine Geschichte.

Wählen Sie manchmal ein Parfüm nach Ihrer Stimmung?
Ich habe Ihnen von „Vetiver“ und „Habit Rouge“ erzählt. Diese beiden Düfte sind ich. Aber das war nicht immer so. Als ich jung war habe ich natürlich experimentiert. Ich habe ein Jahr in London gelebt und dort jeden Morgen das Fenster geöffnet und aus einer Laune heraus entscheiden, welchen Duft ich heute trage. Jede Stimmung, ein Duft. Aber ich mag die Idee, dass Parfüms uns ein Leben lang begleiten. Ein lebenslanges Statement.

Wie sucht man ein Parfüm für eine andere Person aus?
Sie müssen sich nur die Schuhe dieser Person ansehen. Die Schuhe werden Ihnen die Geschichte erzählen, bei Männern wie bei Frauen. Schuhe und Parfüm sind Produkte der Leidenschaft, eine sehr schöne Verbindung.

Ich danke Ihnen für dieses sehr inspirierende Gespräch.